Last Updated on 2. November 2022 by Maximilian
In Woche 6 schauen wir uns die Gliederung an, lernen von bestehenden Arbeiten und widmen uns häufigen Schreibfehlern. Wirklich hilfreiche Unterstützung beim Schreiben kannst du dabei auch vom Schreibzentrum an deiner Universität bekommen. Das Schreibzentrum der TU Dresden findest du hier.
„Jedes Kapitel sollte separat lesbar sein und für sich stehen“
Message
Jede Studienarbeit hat einen ähnlichen Aufbau.
Inhalt
Basierend auf der Haus-Metapher kannst du deine Arbeit gliedern. Jedes Kapitel sollte dabei eine Einleitung und eine kurze Zusammenfassung haben, weil die wenigsten Leser immer die ganze Arbeit lesen möchten.
„Behalte den Überblick mit einer kommentierten Gliederung“
Wenn deine Gliederung steht, kannst du sie nutzen, um den Überblick zu behalten. Notiere dir Gedanken, Literatur und Stichpunkte einfach unter die jeweiligen Gliederungspunkte und formuliere somit Schritt-für-Schritt deine Arbeit aus. Dies bedeutet auch, dass es sinnvoll ist, so früh wie möglich mit der richtigen Formatvorlage deines Lehrstuhls zu arbeiten.
„Spicken ist ausdrücklich erlaubt“
Message
Schau dir exzellente Studienarbeiten an und lerne davon!
Inhalt
Viele Universitäten veröffentlichen sehr gute Bachelor-, Master-, Diplom- oder Studienarbeiten. Also schau dir einfach die sehr guten Beispiele an und lerne davon. Meine Favoriten findest du gleich unter dem Video im nächsten Block.
„Sehr gute Arbeiten findest du z.B. auf Qucosa“
Publikationsserver
„Die Kunst ist es, komplexe Sachverhalte einfach darzustellen,
und nicht, einfache Sachverhalte komplex auszudrücken“
In einer wissenschaftlichen Arbeit geht es nicht darum, die einfachsten Sachen schwierig und komplex darzustellen. Vielmehr geht es darum, dem Leser auch schwierige und komplexe Zusammenhänge zu veranschaulichen und beizubringen. Deshalb mach dir das Leben nicht schwerer als es sein muss, und schreibe keine super-komplizierten Sätze. Allgemein gibt es zwei Aspekte, die deine Arbeit erfüllen muss. Deine Arbeit sollte:
Inhaltsorientiert sein,
d.h. dein Text sollte:
- Alle notwendigen inhaltlichen Erklärungen enthalten
- Fokussiert sein und einen roten Faden haben
- Logisch aufgebaut sein
- Präzise und eindeutig sein, d.h. keinen Interpretationsspielraum zulassen
–> So viele Details, dass der Leser den Inhalt verstehen kann,
aber keine überflüssigen Teile oder Ausschweifungen.
–> Ein gute Studienarbeit muss nicht lang sein!
Leserorientiert sein,
d.h. dein Text sollte:
- Den Leser bei seinem Wissensstand abholen und nicht überfordern
- Kurze und einfache Sätze haben
- Aktiv geschrieben sein, z.B.:
„Es wurde untersucht“; „XY stellt in seiner Arbeit dar“
–> Kein „Man“ (siehe nächstes Video) - Die einzelnen Sätze miteinander verbinden
- Tabellen, Bilder und Diagramme nutzen, um den Inhalt zu erklären
- Formeln in den Text integrieren und erklären
- Leicht und flüssig zu lesen sein
- Keine Umgangssprache beinhalten
- Unter jeder Überschrift eine kurze Erklärung enthalten („Keine Überschrift ohne Text“)
„Es ist viel schwieriger, sich kurz und prägnant zu fassen, als einen langen Text zu schreiben“
Message
Das Wort „Man“ solltest du in deiner Arbeit nicht benutzten. Am besten suchst du danach am Ende nochmal mit der Suchfunktion.
Inhalt
Schreibe aktiv und vermeide Wörter wie „Man“. Achte auch auf eine präzise Sprache und vermeide Umgangssprache. Sätze wie „Man kann sehen, dass die Ergebnisse besser sind“ solltest du meiden. Um wie viel Prozent sind die Ergebnisse besser und warum sind sie besser?
„Zusammenfassende Darstellungen / Tabellen oder auch ergänzende Schaubilder / Diagramme sind Pflicht und nicht optional“
Message
Nutze Diagramme / Tabellen und Schaubilder!
Inhalt
Helfe dem Leser, deinen Text besser zu verstehen und nutze zusammenfassende Tabellen, Diagramme oder Schaubilder. Davon kannst du in deinem Text wahrscheinlich gar nicht genug haben. Achte dabei darauf, dass du jede Tabelle / Abbildung mindestens einmal in deinem Text erwähnst, z.B. „siehe Tabelle XY“.
„Selbstgeschriebener Code wird in seiner Logik und damit abstrahiert dargestellt“
Wenn du etwas programmierst, dann schreibst du in der Regel den Code nicht in deine Arbeit rein, sondern gibst ihn zusätzlich mit ab. Damit der Leser trotzdem weiß, was du gemacht hast und die Logik deines Codes verstehen kann, hast du zwei Möglichkeiten:
Schaubilder erstellen
Programmablaufplan
Stellt die Logik deines Algorithmus dar und folgt einem festen Schema. Ähnlich wie ein „Prozessablauf“. Ein gutes Programm zum Erstellen von Programmablaufplänen ist der Pap-Designer.
Klassendiagramm (UML)
Stellt Klassen und ihre Beziehungen / Hierarchien dar. Wird vor allem in der objektorientierten Programmierung verwendet.
Code-Darstellungen integrieren
Pseudocode
Pseudocode ist kein echter Code, sondern dient nur zur Veranschaulichung deines Algorithmus.
„Jede Erkenntnis ist wichtig und relevant, auch die, dass etwas nicht funktioniert“
Message
Dokumentiert alles, auch das, was nicht funktioniert hat. Dann muss kein anderer den Fehler erneut machen.
Inhalt
In der Wissenschaft klappt nicht immer alles so wie man (!) es sich vorstellt. Doch auch das Wissen über falsche Wege ist wichtig. Denn nur so können in Zukunft Irrwege und Fehler vermieden werden.
„Katzenbilder sind schön, haben in deiner Arbeit aber wahrscheinlich nichts verloren“
Message
Zeige, dass du den Inhalt wirklich verstanden hast, und bringe Beispiele die auch zu deinem Thema passen.
Inhalt
Wenn du etwas erklären möchtest, dann tu dies auch passend zu deiner Arbeit. Schreibst du z.B. über eine Computer Vision-Aufgabe, dann gibt es zwar viele Beispiele mit Katzenbildern, wahrscheinlich werden aber in deiner Arbeit keine Katzen vorkommen. Zeig, dass du die Logik verstanden hast und übertrage es auf deinen Anwendungsfall.